Von San Francisco aus heben wir ab in Richtung Honolulu und können es nach der Landung kaum erwarten. Schnell im Hotel eingecheckt und ab zum Strand! Wir beide ticken bei den Idealvorstellungen eines Strandes ziemlich ähnlich: möglichst sauber, feiner weißer Sand, klares Wasser und nicht allzu viele Menschen. Ein paar Palmen wären noch nett, sind aber nicht zwingender Bestandteil. Wichtig ist vor allem der Faktor mit den Menschen, denn eigentlich interessiert es uns nicht, dass der Handtuch-Nachbar gestern furchtbare Magenprobleme hatte oder Emma gerne mal wieder mit ihrem Mann schlafen würde. Klar, das sind Situationen, wie man sie auf Mallorca antrifft, aber ja nicht auf Hawaii!
Nun ja. Leider liegt es in der Natur der Menschheit, dass wir uns genau dort versammeln, wo es gemeinhin als „schön“ bezeichnet wird und verlieren dabei so ein bisschen den Blick für die Realität. Das scheint bei Japanern, die auf Hawaii die überwiegende Mehrheit der Touristen ausmachen erst recht zu gelten. Oder es sind Überbleibsel der evolutionären Entwicklung, dass wir Menschen uns im Gruppengefüge möglichst nah sein möchten. Welcome to Waikiki Beach!
Es gibt (ganz offensichtlich) eine Vielzahl an Leuten, denen das gefällt. Ein Handtuch neben das andere, viel Gelegenheit zum Gaffen und Lästern, keine Gefahr im Wasser zu weit hinauszutreiben, denn ganz sicher prallt man vorher an irgendeinen behaarten Rücken.
Ok, zugegeben. Wir haben das Ganze jetzt ziemlich tendenziell und perspektivisch dargestellt. Ein Blick in die andere Richtung sieht gaaanz anders auch. Ach nee, doch nicht:
Wer das romantische Strandparadies sucht, wird am Strand von Waikiki eher nicht fündig. Menschenmassen, vor allem japanische Touristen, schmiegen sich hier aneinander und schaffen (im wahrsten Sinne des Wortes) keinen Raum für Erholung und Zweisamkeit. Die Hotel-Hochhäuser sind mittlerweile so dicht ans Meer gebaut, dass der verbliebene Strandabschnitt regelmäßig künstlich aufgefüllt werden muss. Zum Glück hat O’ahu so viel mehr zu bieten – mein Tipp: Mit dem Mietwagen entlang der Ostküste nach Norden. Hier warten dann unzählige Strände, die menschenleer und ihrer wunderschönen Ursprünglichkeit erhalten geblieben sind!
So hab ich mir das nicht unbedingt vorgestellt. Waikiki Beach ist ein Strand zum „sehen und gesehen werden“. Wer hier sonnenbaden und relaxen möchte, wird vergeblich nach einem ruhigen Plätzchen suchen. Auch traute Zweisamkeit findet man eher an einem der vielen anderen Strände auf Hawaii. Ein großer Pluspunkt ist allerdings die geschützte Bucht von Waikiki – windstiller ist es nämlich an keinem anderen Strand. Nur hier, am Waikiki Beach war es überhaupt möglich baden zu gehen, ohne das Strandtuch dem Wind zu überlassen. Lieber renne ich aber mal einem wegfliegenden Handtuch hinter her, als mich beim Weg zum Meer im Slalom zu üben.
Für Waikiki Beach vergeben wir:
Romantikfaktor: 1,0 von 5 Herzen
Glamourfaktor: 2,5 von 5 Kronen
Unterhaltungsfaktor: 3,5 von 5 Sonnen
Welch Glück, dass O’ahu schon wenige Meter außerhalb von Waikiki eine echte Oase der Ursprünglichkeit ist. Idyllische Strände, tolle Landschaften und authentische Locals.. da fängt der Urlaub dann wirklich an!
Wer nach Waikiki zum Strand kommt, um dort ohne andere Menschen in der Sonne zu liegen, hat bei der Vorbereitung was falsch gemacht. Habe ihr wirklich gedacht, ihr seid die einzigen, die an den Waikiki Strand wollen!? 😀 Und als nächstes wollt ihr dann in Ruhe auf den Eiffelturm und ohne Menschenmassen das Empire State Building besichtigen!?
Der Strand von Waikiki ist super gepflegt und hat gewiss ein Flair, aber es ist halt eine weltberühmte Attraktion, da wird man nie alleine sein.
Danke für dein Feedback, Dennis. Selbstverständlich haben wir nicht gedacht, die einzigen am Waikiki Beach zu sein 😉 Dennoch darf doch erlaubt sein, eine solche Touristenattraktion auch mal kritisch zu hinterfragen und mögliche Alternativen aufzuzeigen. Und da Waikiki oftmals als Synonym für Hawaii steht (im deutschen Bewusstsein ist meist sogar unbekannt, dass es mehrere Hawaii-Inseln gibt), wollten wir dem Mythos auf den Grund gehen!
Ich geb euch recht, dass ein romantischer, menschenleerer Strand bestimmt anders aussieht – nämlich romantisch und menschenleer. 🙂 Aber ich hab definitiv auch schon vollere Strände gesehen. Schöne Grüße!
😀 Klar gibt es noch vollere Strände, aber ob die auch mit „your romantic getaway“ werben? 😉 Liebe Grüße nach Japan!
Glückwunsch zum gelungenen Relaunch und dem Reiseblog mit Herz.
Was Waikiki Beach betrifft, können wir euere geschilderten Eindrücke im großen und ganzen unterschreiben. Japan ist nicht weit und Honolulu ist das Mallorca der Japaner. Wir haben es allerdings nicht ganz so extrem empfunden. Das könnte auch mit der Reisezeit zusammenhängen. Da wir gerne asiatisch essen, haben wir die Dichte der asiatischen Restaurants als angenehm empfunden.
Hallo Udo,
wir möchten damit nicht den ganzen Stadtteil Waikiki in ein negatives Licht rücken: Die Flaniermeile, die vielen netten Shops und guten Restaurants waren absolut super und hatten ein gewisses Flair. Nur der Eindruck vom Strand war leider arg ernüchternd – vielleicht hätten die Hotelbauten nicht immer weiter vorrücken sollen, dann wäre heute auch wesentlich mehr Sandfläche vorhanden. Mehr Fläche = bessere Verteilung 🙂
Gefällt mir wirklich gut die neue Aufmachung, auch das Endfazit mit Punkte-Skala ist mal was neues. Bin gespannt auf eure Meinung zu Kanada.
Wenigstens versteht man dann nicht, dass Takumi von seinem Magenleiden erzählt und Keiko von ihrer sexlosen Ehe.
Süße Idee! Ihr seid euch was Waikiki betrifft ja sehr einig. Bin schon gespannt auf eure Beurteilungen weiterer Reiseziele! 🙂
Auf jeden Fall hat es viel Spaß gemacht euren Bericht zu lesen!
Danke für die Blumen, liebe Antje 🙂
Wir geben uns Mühe und es wird auch mal Meinungsverschiedenheiten geben. Schon in Kürze folgen weitere spannende Ziele 😉
Hahaha – da bin ich mir sicher. Und gerade auf die freue ich mich! Es ist oft sehr lustig, wie verschieden Männlein und Weiblein manche Reiseziele empfinden (wenn ich so an unsere Diskussionen denke) – aber genau das macht ja den Reiz am gemeinsamen Reisen aus! 😉