Unsere Kanada-Reise war ja grundsätzlich abenteuerlich geplant: ein kleiner Roadtrip durch die Rocky Mountains und spannende Programmpunkte vom Canyon Walk bis zur Hundeschlittentour. So weit der Plan – wer unseren Blog in den letzten Wochen verfolgt hat, wird es jedoch bereits wissen.. es kam ganz anders! Pünktlich sind wir in Calgary gelandet und erreichten ohne Zwischenfälle unsere erste Station Lake Louise und Banff.
Am dritten Tag steht unsere Fahrt von Lake Louise nach Jasper auf dem Programm, wo wir drei Nächte im Chateau eingebucht sind. Wir starten um 9 Uhr morgens, um bei leichtem Schneefall stressfrei und in aller Ruhe die Landschaft genießen zu können. Nach gut 15 Minuten Fahrt gibt es keinen Handyempfang mehr, die nächste Ortschaft ist nun 300 Kilometer entfernt und der zunehmende Schneefall taucht die Umgebung immer mehr in ein monoton-weißes Farbenkleid. Also: Geschwindigkeit anpassen und volle Konzentration auf die „Straße“!
In einer scharfen Rechtskurve bringt dann auch alle Vorsicht nichts mehr – die Fahrbahn ist komplett vereist und wir rutschen von der Piste. Das Auto beschädigt, festgefahren und damit rangierunfähig. Mitten im 200 Kilometer umfassenden Funkloch, fernab jeglicher Zivilisation. Wir sind zwar unverletzt, aber langsam dämmert uns der Ernst unserer Lage. Das letzte Auto ist uns vor über 1 Stunde begegnet – wer weiß wann das nächste kommt? Es schneit und schneit weiter, unsere Chancen auf schnelle Hilfe werden damit nicht besser!
Was folgt, kann man getrost als Schicksal bezeichnen. Hendrik und Edsia haben ihren Wochenendurlaub vorzeitig abgebrochen und kämpfen sich durch den Schneesturm. Als sie uns im Graben entdecken, stoppen sie auf dem Highway, um uns zu helfen. Die Fahrbahn ist so vereist, dass sie ihren Truck selbst in den Graben ziehen würden bei einer Abschleppaktion. „Wenn wir euch hier lassen, erfriert ihr“, analysiert Hendrik treffend. „Hier kommt heute niemand mehr vorbei!“ Das Problem: Dank dreier Kinder und zwei Hunden ist der Ford-Truck von Hendrik bis unter das Dach vollgepackt. In einer beispiellosen Aktion von Hilfsbereitschaft quetschen sie die beiden Söhne für die gut zweistündige Fahrt zurück in den Kofferraum, begraben von den Hundeboxen und Koffern von nun 7 Insassen. Unsere Reise hat eine Wendung genommen, von der wir noch unseren Enkeln erzählen werden! Letztlich landen wir mit der Familie in ihrer Wahlheimat Canmore – unserem schicksalhaften Winterwonderland! Seht selbst:
Jasper haben wir also nie erreicht, stattdessen tolle Tage im idyllischen Canmore erlebt. Wie geplant konnten wir anschließend unser letztes Ziel ansteuern: 48 Stunden in Calgary. Schön war’s!
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Hallo Alex,
interessanter Bericht. Kann ich mir vorstellen, dass es im Winter echt schwierig sein kann mit dem Auto unterwegs zu sein. Ich war mal im Mai dort und selbst da sind wir in einigen Nationalparks noch durch den Schnee gestapft. Selbst einige Pässe waren noch nicht freigegeben, weil noch zuviel Restschnee übrig war. Dafür waren die Bären quasi gerade erst aus dem Winterschlaf erwacht und vergleichsweise oft zu entdecken.
LG
Stefan
Hallo Ihr zwei! Das sind wirklich schöne Fotos geworden. Die richtige Mischung aus Sonne und Schnee.
Lovely pics! Canada is such a great place!
Thank you, Kathi!
Yes, Canada is amazing and we are looking forward to coming back soon 🙂
Ich kann den Schnee nicht mehr sehen, aber zugegeben traumhafte Bilder! ^^
Vielen Dank, Markus. Hier im Hessenland liegt zum Glück seit 2 Wochen kein Schnee mehr, aber wir wollen jetzt auch langsam auf SOMMER umsteigen 😉