Wer ihn noch nie gesehen hat, dem stockt fast ein bisschen der Atem, wenn man ihn das erste Mal aus dem Fenster in seiner vollen Pracht ausmachen kann. Doch selbst Wiederholungstäter bekommen Gänsehaut. Der Tafelberg ist nicht nur Wahrzeichen der Stadt in der Nähe des Kap der guten Hoffnung, sondern auch fulminantes Symbol der traumhaft schönen Landschaften rund um Cape Town.
Spätestens beim Landeanflug auf Kapstadt macht sich ein Fensterplatz bezahlt. Wohl dem, der auf der richtigen Seite sitzt und – wie wir auf unserem Condor Flug von Frankfurt in die Mutterstadt – freie Sicht auf die atemberaubende Bergformation werfen kann. Da Kapstadt in aller Regel aus Norden angeflogen wird, sind übrigens die Fensterplätze auf der rechten Seite („K“) das Ticket ins Glück.
Beim Ausstieg aus dem Flieger, der uns in nur 9 Stunden bequem und nonstop ans Ziel gebracht hat, weht uns ein laues Lüftchen um die Nase, man riecht förmlich den Ozean, den Sand, die Freiheit: Hach, Afrika! Nur ein paar Schritte auf südafrikanischem Boden und schon ist man verliebt in das wohl vielseitigste Land auf diesem faszinierenden Kontinent.
Mit unserem Leihwagen von First Car Rental, den wir unkompliziert gleich am Flughafen entgegennehmen, machen wir uns auf den Weg hinein ins Zentrum Kapstadts. Selbstfahren ist in Südafrika nicht nur günstig und komfortabel, sondern auch deutlich sicherer als man anhand der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland vielleicht erahnen würde.
Inhaltsverzeichnis
Blackheath Lodge Kapstadt: Eine Oase im Zentrum
Unsere erste Unterkunft ist die Blackheath Lodge, in einer der vielen Sträßchen am Hang gelegen. Klein aber fein, nur wenige Gehminuten von der Waterfront entfernt. Der azurblaue Pool im stilvoll gestalteten Innenhof macht das geschmackvoll eingerichtete Gästehaus zu einer wahren Ruheoase inmitten der pulsierenden Mother City Kapstadt.
Morgens begeistert die Blackheath Lodge mit einem sehr üppigen und hervorragenden Frühstück; am Buffet kann man sich bedienen und das sehr sympathische, aufmerksame Personal sorgt auch noch für extra zubereitete Eierspeisen mit Speck, Avocado, Pilzen und wirklich allem, was das Genießerherz begehrt.
Es ist die für Südafrika so typische Kombination aus Komfort, Genuss, einem Hauch Luxus – stets mit dem Gefühl bei guten Freunden zu sein. Die Blackheath Lodge ist nicht klassisches Boutiquehotel, nicht Guesthouse – die Lodge ist vielmehr als das und zugleich all dies kombiniert. In jedem Fall ist sie ein wunderbar familiärer und stilvoller Ausgangspunkt für Erkundungen.
Skeleton Gorge: Die Königsroute auf den Tafelberg
Um das Wahrzeichen Kapstadts nicht nur vom Flieger aus gesehen zu haben, treffen wir uns mit unserem Guide Mark von Table Mountain Treks in den Kirstenbosch Botanical Gardens, am Fuße des eindrucksvollen Gebirgszuges Skeleton Gorge. Schon der botanische Garten lässt uns sprachlos zurück und offenbart die vielseitige Flora des afrikanischen Landes.
Aus kühlen Quellen sprudelt eiskaltes, klares Wasser, das nicht nur erfrischt bei den steigenden Temperaturen der Vormittagssonne, sondern auch richtig gut schmeckt. Die Wanderung über Skeleton Gorge zählt als Königsroute zum Tafelberg, als malerischster und eindrucksvollster Aufstieg – aber auch als durchaus anspruchsvoll.
Über eine Brücke wagen wir den Anfang und wandern gute fünf Stunden hinauf, nicht ohne uns ab und zu umzudrehen und den grandiosen Ausblick auf Teile der Metropole aus verschiedenen Perspektiven zu genießen. Oben angekommen führt uns Mark an den höchsten Punkt des Tafelbergs, von dem aus die Stadt zwar winzig aber nicht weniger beeindruckend erscheint.
Glücksmomente und eine Abfahrt mit dem Cableway
Das breite, glückselige Grinsen auf unseren Gesichtern sorgt fast schon für Muskelkater im Kiefer. Doch der Faszination Südafrika, der Magie dieses Ortes und Augenblickes kann man sich nicht widersetzen. Wen der Anblick dieser wilden Schönheit kalt lässt, der sollte sich bei Gelegenheit mal von einem Internisten durchchecken lassen.
Nach einem wahrlich schweißtreibenden, aber auch befreienden Aufstieg, schließlich vergisst man mit jedem Schritt immer mehr den grauen Alltag im weit entfernten Deutschland und wird eins mit der umgebenden Natur, verlassen wir Skeleton Gorge und begeben uns ganz gediegen mit der Seilbahn, The Cableway, hinab zur Talstation des Tafelberges.
Wer körperlich fit ist und ausreichend Zeit mitbringt, für den sollte die Skeleton Gorge Wanderung zum Pflichtprogramm zählen, es gibt aber auch kürzere und leichtere Routen nach oben. Jedoch beide Strecken mit der Seilbahn zu befahren, würde diesem grauen, massiven Riesen irgendwie nicht den nötigen Respekt zollen. Man sollte ihn sehen, hören, riechen – und manchmal eben auch kurz verfluchen.
Große Freiheit: Ausritt am Noordhoek Beach
Nach einer kurzen Stärkung geht es am Nachmittag nochmal sportlich für uns weiter. Am Noordhoek Beach liegt für uns das Glück dieser Erde, wie sagt man doch so schön, auf dem Rücken der Pferde. Black Velvet, der große schwarze und temperamentvolle Hengst, gibt ein bisschen den Ton an, während wir mit einem Guide von Sleepy Hollow Horse Riding durch den Sand traben.
Das Erlebnis ist wie geschaffen für diese Stadt und Noordhoek Beach schafft mit seinem langen, geschützten Sandstrand und den benachbarten Wetlands die perfekte Kulisse. Fast synchron bewegen sich unsere Pferde durch den feuchten Sand und das seichte Alantikwasser, sie wirken gut gepflegt, sehr ruhig und zugleich fröhlich – und nicht nur sie haben Spaß.
Von hier oben sieht alles ganz anders aus. Kapstadt, das ist irgendwie immer auch ein bisschen Freiheitsgefühl, der Klang der großen Welt, die ja im farbenfrohen Südafrika in einem einzigen Land zu finden ist. Wir atmen tief ein, schließen für einen Moment die Augen und lassen uns die Melodie des Windes um die Ohren wehen…
Hermanus: Auch außerhalb der Walsaison lohnenswert
Am nächsten Morgen geht es für uns in das Städtchen Hermanus, die südafrikanische „Walhauptstadt“ rund 130 Kilometer südöstlich von Kapstadt. Vor allem zwischen Juni und November zieht es eine Vielzahl von Walen für die Geburt ihres Nachwuchses in die vor der Küste gelegene Walker Bay. Doch auch außerhalb der Saison lohnt sich definitiv ein Besuch!
Rau schlagen die Wellen an die schroffen Felsen der Küste, der Wind nimmt Fahrt auf und zeigt, wie gewaltig und unberechenbar der Atlantische Ozean sein kann. In unserer Unterkunft geht es weit weniger rau und fast schon besinnlich zu, auch wenn die maritim eingerichteten Zimmer des One Marine Drive den omnipräsenten Altantik auch stilistisch aufgreifen.
Das 5 Sterne Boutiquehotel ist Mitglied der Cape Collection und punktet sowohl mit seiner exponierten Lage (mit Meerblick vom Feinsten!) als auch dem sehr stimmigen, geschmackvollen Designkonzept. Eine sehr gute Küche samt formidabler Weinauswahl, ein hübscher Innenhof mit Pool und das sehr freundliche Personal runden den sehr guten Eindruck des Hauses ab.
Südafrika, das Mekka für Feinschmecker und Genießer
Am Abend kehren wir im Fishermans Cottage ein und lassen uns mit frischem Seafood und Fisch verwöhnen, dabei darf natürlich ein Gläschen leckerer Sauvignon Blanc nicht fehlen. Ohnehin ist Südafrika für Feinschmecker und Genussmenschen ein wahrgewordener Traum, ja sogar Vegetarier kommen entgegen vieler Klischees hier voll auf ihre Kosten.
Egal ob in den Winelands rund um Franschhoek und Stellenbosch, in den geschäftigen Straßenküchen Johannesburgs, den hiesigen Restaurants Kapstadts, ja selbst in den Safari-Lodges mitten im dicht bewsachsenen Busch: Kulinarik-Fans und Weinliebhaber können, ja vielmehr müssen, Südafrika auf ihrer Destinations-Hitliste ganz nach oben setzen!
A propos Kulinarik: Wer gut und edel speisen möchte, wird vor allem in Constantia fündig, einem recht vornehmen Vorort südlich der Metropole Kapstadt. Hier geht es eher ruhig und beschaulich zu, doch hinter den Mauern und Fassaden der schmucken Villen warten zahlreiche Gourmet-Überraschungen und etliche exquisite Restaurants, um so richtig zu schlemmen.
The Last Word Hotel im schmucken Ort Constantia
Den idealen Ausgangspunkt dafür bietet das The Last Word Hotel Constantia. Die Suite, die wir beziehen, hat einen eigenen versteckten Zugang zur Pool-Area, der uns vorbei an begrünten Flächen und Hecken leitet. Umgeben von üppigen Tropengewächsen liegt wunderbar ruhig der große Swimmingpool mit türkisblauem Wasser und sorgt für wohltuende Entspannung.
Die Suite selbst ist ein Traum in creme: Ein urgemütliches großes Bett, das es schwer macht, morgens aus den Federn zu kommen. Stilvolle Sessel und Sofas, ein kleiner Chandelier an der Decke. Sympathisch, heimelig. Und im großzügigen Badezimmer wartet auf uns die wahr gewordene Erfüllung einer freistehenden Badewanne im Retro-Stile.
Weinliebhaber fühlen sich wie im Paradies, wenn sie einen der vorzüglichen Tropfen im Anbruch der Dämmerung auf der kleinen privaten Terrasse des Hotels verkosten. Fußläufig entfernt liegt das Restaurant Pedlars, in dem es etwas bodenständiger zugeht, hier ist Kochen vor allem Handwerkskunst. Was der Qualität aber keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil.
Traumhotel am endlos scheinenden Strand von Kommetjie
Wem das The Last Word Hotel gut gefällt, der darf sich glücklich schätzen. Denn in Kommetjie gibt es mit dem The Last Word Long Beach ein weiteres Haus der kleinen aber feinen Kette. Das beschauliche, strahlend weiße Häuschen steht direkt am wunderschönen endlos scheinenden Sandstrand und begeistert durch einen fabelhaften Blick aufs Wasser.
Die Zimmer bieten viel Platz und sind hübsch eingerichtet. Wir fühlen uns gleich wie zu Hause und würden am liebsten noch länger bleiben. Wer es den Locals gleich tun möchte, kehrt am Abend in eins der Traditionslokale in Kommetjie ein und genießt in rustikaler Umgebung ein Fläschchen Savannah Dry Cider oder lokales Bier und leckere Burger.
Kapstadt hat eben für jeden Geschmack etwas zu bieten. Und zu sehen gibt es neben hervorragenden Hotels und exquisiten Restaurants natürlich auch eine ganze Menge. Die Liste der Must-Sees ist ewig lang, aber ein echtes Highlight für uns, deren Flora und Fauna in Deutschland recht überschaubar ist, ist ein Ausflug zum Boulders Beach bei Simon’s Town.
Simon’s Town: Boulders Beach – wilde Pinguine bei Kapstadt!
Hier erwartet uns nicht nur der pitureske Anblick eines Traumstrandes mit den namensgebenden Granitfelsen (Boulders). Die Stars von Boulders Beach sind vielmehr die süß umherwatschelnden Pinguine, die hier am Ufer der False Bay ganzjährige eine Kolonie mit mehr als 2000 Tieren im Naturschutzgebiet bilden.
Ja, ganz richtig gehört: Es gibt wild lebende Pinguine in Südafrika, die sich auch bei sommerlichen 30 Grad von den Holzstegen aus beobachten und fotografieren lassen. Immer wieder entdecken wir kleine Höhlen, in denen sich jeweils ein Pinguinpaar zurück zieht. Ihre Eier legen sie entweder in Kuhlen im Sand oder in das recht dichte, schützende Gewächs der zahlreichen Büsche.
Die Welt in einem Land, sagt ein Werbeslogan über dieses faszinierende Südafrika. Und tatsächlich trifft man wohl nirgendwo sonst auf eine solch unglaubliche Vielfalt an herzlichen Menschen unterschiedlichster Kultur, auf landschaftliche Highlights von Traumstränden über imposante Bergen bis unbesiedelte Savannen und Wüsten.
Und schon alleine die Kapregion, ringsum das atemberaubend schöne Kapstadt, bietet genug Möglichkeiten, um selbst bei einem vierwöchigen Urlaub niemals Langeweile aufkommen zu lassen. Kapstadt ist eben nicht nur eine Stadt, sondern gewissermaßen ein Lebensgefühl.
Hach, Kapstadt. Südafrika.
Man bekommt euch einfach nicht mehr aus dem Kopf ♥
In Süfafrika gibt es so viele unterschiedliche Sachen zu entdecken! Gerade mit den großen Städten Johannesburg und Kapstadt kann man nichts falschen machen und es sich richtig gut gehen lassen. Zwischen den beiden Städten lässt sich super eine Safari im Krüger-Park einbauen um die Tierwelt zu entdecken. Während einer Tour auf der Gartenroute kann man nicht nur einzigartige Blumen, sondern auch Tiere entdecken. All das lässt sich super in 2-3 Wochen Urlaub einbinden und zwar ganz ohne Stress!