Die Lichter der Stadt zeichnen nur schemenhafte Umrisse und reflektieren geheimnisvoll im leichten Wellengang. Es ist schon dunkel, als die kleine Air Malta-Maschine fünf Kilometer südwestlich von Valletta sanft auf der Landebahn aufsetzt. Im Gepäck befinden sich neben leichter Kleidung auch leichte Zweifel: Malta, das galt für uns bisher eher als eintöniges Ziel für Sprachreisen und mit einzelnen Partyhochburgen für pupertierende Engländer. Doch ist das wirklich alles?
Wenige Stunden später haben die weichen Sonnenstrahlen meine stilvolle Suite wachgeküsst und der dumpfe Glockenschlag einer benachbarten Kirche lotst mich auf den Balkon. Die Bucht von Valletta bietet ein faszinierendes Farbenspiel, das azurblaue Wasser funkelt im goldenen Glanze der morgendlichen Sonne. Kleine Boote ziehen im Hafen ihre Kreise, auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht wirken die cremefarbenen Fassaden wie eine Märchenkullisse. Oh Valletta, schöner hättest du mich nicht willkommen heißen können!
Inhaltsverzeichnis
Weltkulturerbe Valletta in seiner ganzen Pracht
Was bei meiner Ankunft noch im Dunklen verborgen blieb, zeigt sich nun in all seiner Pracht. Das barocke Palazzo Prince D’Orange liegt mitten im Herzen von Valletta und erweist sich als idealer Ausgangspunkt zur Erkundung der historischen City. Schon auf den ersten Metern geraten die unzähligen Balkone ins Blickfeld, die farbenfroh über den schmalen Gassen zu schweben scheinen und für sich genommen bereits eine Attraktion sind. Valletta steckt voller Kunst und beeindruckender Architektur, folgerichtig trägt die kleinste Hauptstadt der EU auch den ehrenvollen Titel eines UNESCO Weltkulturerbes.
Dabei geht es recht beschaulich zu in der geschichtsträchtigen Stadt, die auch heute noch von einer mittelalterlichen Festung umschlossen wird und Schauplatz vieler bedeutender Kämpfe war. Nur rund 8.000 Einwohner zählt Valletta, große Hotels sucht man im Stadtzentrum vergebens. Trubeliger wird es nur in der Hauptsaison, wenn Tagesbesucher aus allen Teilen der Insel heranströmen und mehrere Kreuzfahrtschiffe im malerischen Hafen anlegen. Doch spätestens am Abend kehrt wieder Ruhe ein in die schnurgeraden Straßen, die schachbrettartig geplant und penibel angeordnet wurden. Nichts wurde im 16. Jahrhundert dem Zufall überlassen, selbst edle Ornamente an den Gebäudefassaden wurden von oberster Stelle angeordnet.
Sanftes Zusammenspiel von Historie und Moderne
Die Schätze dieser Zeit sind in beeindruckendem Zustand erhalten geblieben und machen Valletta zu einer einzigartigen Kunstsammlung, die an Romantik und Stil nur schwer zu übertreffen ist. Zu den zweifelsfrei schönsten Sehenswürdigkeiten Vallettas zählt die Renaissance-Kirche St. John’s Co-Cathedral mit ihren pittoresken Deckenmalerien und den feinen Marmorböden. Auch die St. Paul’s Shipwreck Kirche ist einen Besuch wert, selbst heimische Kirchenmuffel werden dem sakralen Zauber nicht widerstehen können. Die umliegenden Gassen sind heutzutage gesäumt von kleinen, aber feinen Restaurants, Cafés und Boutiquen. Mit Bedacht hat die moderne Gegenwart Einzug erhalten und macht Valletta gerade deshalb so einzigartig.
Kulinarische Highlights warten zum Beispiel im „Capistrano„, im „Rubino“ oder dem „Palazzo Preca“ mit charmentem Ambiente und delikaten Speisen! Besonders schön für Paare sind die verschiedenen Aussichtspunkte der Stadt, allen voran die beliebten Upper Barakka Gardens. Diese kostenlose Parkanlage liegt auf den historischen Verteidigungsanlagen von Valletta und ermöglicht einen atemberaubenden Blick auf den Hafen und die dahinterliegenden „Three Cities“. Täglich um 12 Uhr wird die Saluting Battery mit ungefährlichen Kanonenschüssen ausgelöst, was neben der Pflege alter Traditionen auch ein kleines Spektakel für die Touristen auf Malta darstellt.
Ruhige Aussichtspunkte und Erkundungen vom Wasser aus
Wer die schöne Gartenanlage mit Säulenbögen und Statuen lieber in Ruhe genießen möchte, meidet am besten den kurzen Trubel am Mittag. Ein Lift führt entlang der alten Festungsmauern hinunter zum Wasser, wo linkerhand Fort Elmo und rechts die restaurierte Waterfront des Cruise Ports zu finden sind. Weit weniger bekannt, aber nicht weniger schön, sind auch die Lower Barakka Gardens sowie die Hastings Gardens, die oftmals menschenleer sind und einen anderen Blickwinkel ermöglichen. Ideale Rückzugsorte, um vom ausgiebigen Stadtbummel zu entspannen und an einem ruhigen Schattenplatz das mediterrane Klima zu genießen.
Am anderen Ende von Valletta, dem kleinen Hafen Marsamxett, bietet die Fähre nach Sliema (1,50 EUR pro Person) eine tolle Gelegenheit, die Halbinsel vom Wasser aus zu entdecken und viele schöne Erinnerungsfotos zu schießen. Für ebenfalls 1,50 EUR lässt sich bereits ein Tagesticket für den lokalen Busverkehr erwerben, mit dem sich die schönsten Ecken außerhalb Vallettas erkunden lassen. Was es auf Malta nämlich sonst noch zu entdecken gibt, das verraten wir euch in Kürze in einem separaten Artikel.
Für den Moment belassen wir es bei dieser Liebeserklärung an die Hauptstadt:
Oh Valletta, du kleine Perle im Mittelmeer!
Fotogalerie: Valletta (Hauptstadt des Inselstaates Malta)
Die Reise wurde ermöglicht durch die Blogisland Kampagne #Maltaismore, organisiert von iambassador in Zusammenarbeit mit der Malta Tourism Authority und freundlicherweise unterstützt durch Air Malta. NIEDblog bedankt sich herzlich für die Einladung, unsere ehrliche Meinungswiedergabe bleibt davon jedoch wie immer gänzlich unberührt.
Europa hat wirklich wunderschöne Ecken zu bieten! Ich bin auch ein großer Fan von Mallorca, wir haben uns dort vor ein paar Jahren auch ein kleines Mallorca Haus gekauft. Auf Malta waren wir auch schon mehrmals! Bei den Bildern komme ich wieder ins Schwärmen 🙂
Wieder einmal ein super Beispiel dafür, dass man nicht um die ganze Welt reisen muss um beeindruckende Orte zu sehen. Super schöne Aufnahmen. Ist definitiv mal ein Urlaub wert. War selber noch nicht auf Malta.
Danke für den guten Bericht und die vielen Bilder. Als Alternative zu Malta kann ich die Mittelmeer Insel Korsika empfehlen. Das war wirklich eine schöne Reise.
Ich muss dir voll zustimmen Weltenbummler, warum sollte man nach Mexiko, Thailand, oder sonst wohin fliegen. Ich pers. war noch nicht einmal in jeder Hauptstadt von Europa geschweige den in jeder Ecke! Ich finde zum Beispiel die Ecken um Südtirol so toll! Auf malta war ich vor 3 Jahren! hat mir sehr doll gefallen, besonders das Wasser war schön <3
Das ist ein schöner Artikel. Ich glaube wir unterschätzen immer die Ziele, die wir hier fast vor der Haustür haben. Es muss nicht immer Karibik, Südostasien oder Australien und Neuseeland sein…
Gerade am Mittelmeer gibt es so viel zu sehene. Neben Malta würde mich auch noch Marokko interessieren… Ich bin gespannt wo es bei euch noch so hingeht =)
Grüße vom Weltenbummler
Vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich habe es wirklich genossen, dieses Blog zu lesen!
Was man dem Fotographen vorwerfen könnte, ist, dass die Kulisse einfach zu perfekt ist um schlechte Fotos schießen zu können.
Meine Urlaubs To-do Liste wurde soeben um einen Fixpunkt erweitert. Mille Gracie