Olympia 2014 in Sotschi steht in den Startlöchern und Medienvertreter aus aller Welt sind bereits in Russland vor Ort. Doch offensichtlich hat sich der Termin für die Olympischen Spiele nicht bis zu den Hotels in Sotschi herumgesprochen, denn welche Überraschungen der Herbergen vor allem auf die internationalen Journalisten warten, zeigt ein aktueller Blick auf Twitter.
Das ist KEINE Toilette, sondern das Waschbecken im Hotelzimmer in #Sotschi. Gibt einen schönen Teint. @StN_News pic.twitter.com/SlJoGLVwJm
— Dirk Preiss (@Preiss_Dirk) February 5, 2014
Ale zasuwają z budową nieźle.. pic.twitter.com/lSplwBSCZf
— Kamil Wolnicki (@KamilWolnicki) February 5, 2014
Immerhin gibt es für die Presseleute nun in einigen Hotels eine Internetverbindung, wie uns Simon Stanleigh von Channel 4 News in London stolz berichtet:
#sochi good news , I have Internet , bad news, it's dangling from the ceiling in my room… pic.twitter.com/WPp560Nr5c
— Simon Stanleigh (@Stanleigh77) February 2, 2014
Bei Harry Reekie von CNN Sports sieht die Sache etwas anders aus. Gleich 11 Zimmer hat CNN in Sotschi gebucht, doch auch 24 Stunden nach der Ankunft war nur eines bezugsfertig… und sah so aus:
This is the one hotel room @Sochi2014 have given us so far. Shambles. #cnnsochi pic.twitter.com/RTjEkmyan3
— Harry Reekie (@HarryESPN) February 4, 2014
Für Shaun Walker, Moskau-Korrespondentin vom Guardian, war im Hotel zunächst keine Reservierung auffindbar. Doch auch die Alternativ-Lösung „Hotel-Bar“ gestaltete sich schwierig..
Sochi hotel not quite finished, & has no record of my reservation. I'll go to the bar while they try to sort it. Oh. pic.twitter.com/HQjAm4UMHY
— Shaun Walker (@shaunwalker7) February 4, 2014
Kathy Lilly von der Washington Post machte in ihrem Badezimmer eine seltsame Entdeckung: Dort liegt ein zusammengerollter Feuerwehrschlauch bereit. Safety first!
Wondered why my #sochi2014 hotel room had a fire hose. Safest #Olympics yet? http://t.co/B16J5MiF4l pic.twitter.com/Pi3pXZ0Xjw
— Kathy Lally (@LallyKathy) February 2, 2014
Jian Ghomeshi von CBC Radio & CBC TV sieht es humorvoll: Es gibt zwar kein Internet, kein heißes Wasser, keine Vorhänge und keine Möbel – aber immerhin funktionieren 3 von 4 Lampen!
https://twitter.com/jianghomeshi/status/431087138629636096
Shaun Walker wartet immernoch geduldig…
Still waiting for "preparations" on hotel room to finish. Hoping they're origami-folding toilet roll, rather than, say, putting the roof on.
— Shaun Walker (@shaunwalker7) February 4, 2014
Yahoo Sports Kolumnist Dan Wetzel wurde derweil kreativ: Er bietet 3 Glühbirnen gegen einen funktionierenden Türknauf.
To anyone in Sochi: I am now in possession of three light bulbs. Will trade for a door handle. This offer is real: pic.twitter.com/7AeesqDi8Y
— Dan Wetzel (@DanWetzel) February 4, 2014
Tamara Keith von NPR radio wird gefragt, ob die Zustände bei ihr im Hotel auch so schlimm seien. Sinngemäß gibt sie zu verstehen: Ganz so schlimm ist es nicht, aber auch wir hatten unsere komischen Momente. Hier ein Rätsel aus ihrem Hotelzimmer:
@asmamk @samsanders @Sonari Worse than ours, though we've had our comical moments. And there's this part of my room. pic.twitter.com/lgKye7YyqO
— Tamara Keith (@tamarakeithNPR) February 5, 2014
Greg Wyshynski von Yahoo! Sports beantwortet die Frage, was ihn in Sotschi bisher am meisten überrascht hat:
People have asked me what surprised me the most here in Sochi. It's this. Without question … it's … THIS. pic.twitter.com/1jj05FNdCP
— Greg Wyshynski (@wyshynski) February 4, 2014
Während Mark Mackinnon (The Globe) andere Probleme lösen muss:
For those of you asking, when there's no lobby in your hotel, you go to the owner's bedroom to check in. #Sochi2014
— Mark MacKinnon (@markmackinnon) February 4, 2014
Stacy St. Clair vom Chicago Tribune wurde von der Rezeption gewarnt, dass das Leitungswasser „etwas sehr gefährliches“ enthalte. Als die Leitung wieder funktioniert, macht sie den Test:
Water restored, sorta. On the bright side, I now know what very dangerous face water looks like. #Sochi #unfiltered pic.twitter.com/sQWM0vYtyz
— Stacy St. Clair (@StacyStClair) February 4, 2014
Auch Bruce Arthur von der National Post hat Sehnsüchte:
Miss you, hot water in my hotel. You were great.
— Bruce Arthur (@bruce_arthur) February 4, 2014
Chris Dufresne von der Los Angeles Times bekommt kreative Fitness-Ideen in seinem Hotel…
Spa and fitness center at Gorki Grand hotel…you get in shape by putting it together? pic.twitter.com/jqqOCP9Wt5
— Chris Dufresne (@DufRankman) February 5, 2014
Vitalii Sediuk (TCH) ist von den cleveren Installationen begeistert:
https://twitter.com/VitaliiSediuk/status/430770833720496128/
Nun sind klagende Reporter, die sich über Hotels auf Geschäftsreisen beschweren, in unserer Gesellschaft naturgemäß nicht sonderlich beliebt. Doch Sotschi 2014 ist anders. Es soll die putinsche Präsentation eines makellosen, allmächtigen Russlands in seiner ganzen Blüte darstellen. Über 50 Milliarden wurden zu diesem Zwecke investiert, vielleicht sogar deutlich mehr. Doch selbst die Athleten im Olympischen Dorf bleiben von kühnen Fehlplanungen (oder seltsamen Visionen?) nicht verschont. Sotschi 2014 werden nicht nur die teuersten Olympischen Spiele aller Zeiten, sondern sind schon jetzt die Verrücktesten!
Прибывающие на олимпийские игры иностранные спортсмены с удовольствием позируют в диковинных туалетах города Сочи pic.twitter.com/NFzUmybHar
— Илья Яшин (@IlyaYashin) February 3, 2014
One of rooms Canada men's hockey team will stay in pic.twitter.com/7OJQd2m4bq
— Stephen Whyno (@SWhyno) February 4, 2014
Wir sind gespannt, welche skurrilen Eindrücke uns noch aus Russland erreichen 🙂
Wer ganz ernsthaft auf dem Laufenden bleiben möchte, findet im ZDF Blog einen tollen Olympia 2014 Überblick.
Mal ganz ehrlich, solche Anblicke sehen Backpacker jeden Tag. Einige davon, wie z.B. der Papierkorb neben dem Sitzklo (!) sind sogar purer Luxus. In den meisten Ländern benutzt man keine Sitzklos und kein Klopapier und die meisten Menschen finden Beides sogar ziemlich unhygienisch. (zu Recht)
Ist net bös gemeint, aber wenn man in ein Entwicklungsland wie Russland reist muss man auch mit einem Entwicklungsland rechnen
Du kannst aber nicht Backpacking-Erfahrungen auf Budget-Niveau mit Medienkompetenz-Zentren und offiziellen Journalisten-Hotels auf (angeblich) 3 bis 5 Sterne Niveau vergleichen. Vor allem wenn man bedenkt, wieviele Milliarden in diese Kunstwelt namens Olympia gepumpt wurden, waren die Zustände in den Medienhotels zumindest einen Lacher wert. Großartig Mitleid habe ich natürlich keins, sondern es ist einfach zum Schmunzeln.
Das soll jedoch nicht davon ablenken, dass Russland auch ECHTE Probleme hat, die weit mehr Aufmerksamkeit verdient haben.
Schöne Idee und gut zusammen getragen. Ich könnte mich kaputt lachen, wenn’s nicht so traurig wäre.
Was diese Olympiade betrifft, gilt bei mir: „Ach zwei Herzen wohnen in meiner Brust“.
Trotz den ganzen Umständen wünsche ich den Sportlern entspannte Spiele.