Bei unseren Weltreise-Planungen war Australien stets ein viel diskutiertes Thema. Auf der einen Seite war da die Sehnsucht nach bezaubernden Landschaften, grenzenlosen Weiten und der Möglichkeit, von Indonesien aus recht schnell (und vor allem günstig) nach „Down Under“ zu fliegen.
Andererseits hörten und lasen wir vielerorts Geschichten von Reisenden, die über das horrende Preisniveau klagten oder deren hoch gesteckte Erwartungen an Land und Leute in bittere Enttäuschungen umschlugen. Australien, eine Enttäuschung? Das kann doch wohl nicht sein. ODER DOCH?
Letztlich gab es nur eine Option für uns: Wir mussten uns selbst ein Bild vom fünften Kontinent machen!
Nach unserem Start in Sydney [zum Artikel] flogen wir nach Brisbane, um dort gleich eine weitere Premiere zu feiern. Denn es sollte nicht nur unsere erste Australien-Reise werden, sondern auch unser erster Roadtrip mit einem Campervan. Genauer gesagt mit einem froschgrünen JUCY Crib. Vor allem für junge Paare und Camping-Neulinge hat diese Variante entscheidende Vorteile:
So kompakt, wendig und problemlos steuerbar wie ein normaler PKW. Passt in jede normale Parklücke, hat dennoch dank umfassender Sonderaustattungen und Umbauten alles an Bord, was man für einen mehrwöchigen Roadtrip Australien benötigt. Unsere Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Jucy Crip Camper möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten!
Inhaltsverzeichnis
Roadtrip Australien: Jucy Crib als All-In-One Flitzer
Wir wussten vorher selbst nicht so recht, was uns mit dem JUCY Crib erwarten würde. Den wirklich günstigen Preisen (2 Wochen ab 950 AUD) standen zunächst gewisse Zweifel entgegen, ob man für einen solchen Australien Roadtrip nicht etwas mehr braucht als nur einen umgebauten Toyota Tarago. Schließlich wird der grüne Van für die nächsten zwei Wochen unser Schlafzimmer und Wohnzimmer, unser Fahrzeug und unsere Küche sein.
Die Internetseite von JUCY Rentals schafft zum Glück bereits einige Aufklärung und erzählt mehr über die umfassende Ausstattung an Bord, zudem stehen uns die Mitarbeiter bei der Fahrzeugübernahme geduldig mit Rat und Tat zur Seite. Die Skepsis ist schnell verflogen und wandelt sich in große Freude, endlich loszudüsen 😀
Das Fahrgefühl unterscheidet sich nicht großartig von einem normalen PKW und bedarf daher – bis auf den Linksverkehr in Australien – auch keiner größeren Eingewöhnungsphase. Viel spannender wird es bei der Ausstattung, denn man merkt sofort, dass sich die Entwickler wirklich Gedanken gemacht haben. Mit wenigen Handgriffen wird eine Spanplatte in die Mitte des Innenraums gezogen und aus den Polstern eine bequeme Liegefläche gebaut. Sowohl Bettdecken und Kissen, als auch ein Bettlaken und frische Bettwäsche sind im JUCY Crib immer mit dabei (Video)!
Dem Australien Roadtrip steht nichts entgegen, hier habt ihr alles Notwendige bereits an Bord. Die Liegefläche wird im Internet mit 1.90m x 1.30m angegeben, was ehrlicherweise unsere größte Sorge darstellte, da sich Alex mit 1.89m und recht breiten Schultern schon ausmalte, welche Embryonalstellung er allabendlich einnehmen sollte. Am Ende war es überhaupt kein Problem und wir haben wunderbar geschlafen! Noch bequemer wird es übrigens, wenn man sich einfach umdreht und die Füße in Richtung Fahrzeugfront streckt – dann kann man nämlich auch den Freiraum der Vordersitze ausnutzen 🙂
JUCY Crib: Selbst ein DVD Player ist an Bord
Alle Fenster lassen sich mit einem Klick nach Außen hin öffnen und sorgen so für Frischluft im Fahrzeug, zudem gibt es einen kleinen Ventilator, der über eine zweite Batterie auch nachts betrieben werden kann. Wer sich am Abend noch einen Blockbuster angucken möchte, findet im JUCY Crib einen DVD-Player mit kleinem Monitor, der ebenfalls über diese Zusatzbatterie läuft. DVDs gibt es im Tauschregal der JUCY Stationen, am besten packt ihr für euren Australien Roadtrip jedoch einfach ein paar Lieblingsfilme ein.
Im hinteren Teil des Campervans befindet sich die „Küche„: links ein kleines Waschbecken mit Wassertank, in der Mitte ein 32 Liter-Kühlschrank und rechts eine Arbeitsplatte mit ausziehbarem Gaskocher sowie darunterliegendem Stauraum für eure Lebensmittel. Perfekt! Und in den Ablageflächen des Innenraums liegt das komplette Equipment bereit: Teller, Schüsseln, Tassen, Besteck, Pfannen, Töpfe, Dosenöffner, Nudelsieb, Grillzangen, Kochlöffel, Pfannenwender… selbst Geschirrhandtücher und eine Spülbürste sind im JUCY Crib zu finden. Eurem täglichen Camping-Festmahl steht also nichts mehr im Wege!
Zudem gibt es auf allen offiziellen Campingplätzen auch größere Küchen zur Mitbenutzung sowie zahlreiche kostenlose Barbecue-Gasgrills entlang der gesamten Küste. Der Kühlschrank im JUCY Crib hat mit 32 Litern ausreichend Volumen für mehrere Tagesrationen und Getränke, es empfiehlt sich jedoch ihn nach einiger Standzeit (über Nacht) auszuschalten. Daher haben wir auf unserem Australien Roadtrip vor allem Fleisch und Milchprodukte immer nur für den jeweiligen Tag bzw. den nächsten Morgen gekauft, schließlich knackten wir vor allem im Norden schon um 9 Uhr morgens die 30 Grad Marke.
Übrigens: Die beiden Supermarkt-Riesen Coles und Woolworths bestimmen nach wie vor den Markt in Australien, doch ALDI (ja, unsere deutsche Supermarkt-Kette!) erobert mit günstigen Preisen und großen Schritten die Herzen der Australier, deckt heute bereits fast die Hälfte der Strecke von Brisbane nach Norden ab. Noch ein Hinweis zum „Sprit“: Die Benzinpreise lagen stets bei etwa 1,50 bis 1,55 AUD pro Liter (etwa 1 EUR), unser Verbrauch pendelte sich um 11 Liter pro 100 Kilometer ein.
Roadtrip Australien mit dem Jucy Crib: Unsere Route
Wir entschieden uns für eine zweiwöchige Tour mit dem Jucy Crip Campervan und wählten den absoluten Klassiker für einen Australien Roadtrip, nämlich die beliebte Ostküsten-Route von Brisbane hoch in den tropischen Norden nach Cairns. Für uns versprach diese Strecke eine gute Infrastruktur mit unzähligen Campingplätzen und Supermärkten, vor allem aber sehr abwechslungsreiche und spannende Landschaftsbilder mit tollen Möglichkeiten für Tagestouren.
Und genau dies hat sich bewahrheitet! Zunächst zeigen wir euch unsere wichtigsten Zwischenstopps bzw. jene Orte, an denen wir übernachtet haben. Über die größten Highlights und Erlebnisse werden wir euch dann nach und nach in eigenen Artikeln berichten. Eines können wir jedoch vorwegnehmen: Wir wurden absolut NICHT enttäuscht und würden jederzeit noch einmal in unseren froschgrünen Camper steigen.
Noosaville: Von Brisbane aus machten wir uns ganz gemütlich die gut 150 Kilometer nach Noosaville und nutzten unterwegs einige Abfahrten zu beeindruckenden Aussichtspunkten, z.B. auf die Glass House Mountains im gleichnamigen Nationalpark. Noosaville selbst ist ein hübsches Städtchen am Wasser, das jedoch vor allem auf betuchte ältere Semester abzielt und an wirklichen Attraktionen eher arm ist.
Wesentlich spannender war dagegen der Besuch im benachbarten Noosa National Park mit einzigartigen Wanderwegen entlang der Küste und durch üppige Eukalyptus-Wälder. Koalas haben wir leider keine entdeckt, dafür aber gut 15 Delfine direkt vor den Felsformationen am Hell’s Gate mit Blick auf die traumhafte Alexandria Bay. Übernachtet haben wir recht abenteuerlich auf einer kostenlosen Campsite mit Plumpsklo am Old Bruce Highway. Solche Plätze sind stets ein guter Tipp für euren Roadtrip Australien, um Budget zu einzusparen.
Hervey Bay: Der nächste Abschnitt führte uns nach Hervey Bay, der sogenannten „Hauptstadt der Buckelwale“ und dem „Tor zu Fraser Island“. Diese Beinamen machten uns natürlich neugierig und so ließen wir es uns nicht nehmen, mit der Quick Cat 2 schon am nächsten Morgen zu einer Whale Watching Tour mit Verlängerung auf Fraser Island aufzubrechen.
Ob wir dort tatsächlich einen der Meeresriesen beobachten konnten, die alljährlich von Mitte Juli bis Ende Oktober zum Gebären an die Fraser Coast zurückkehren, verraten wir euch hier: Im Wohnzimmer der Buckelwale. Unseren JUCY Crib haben wir jedenfalls für zwei Nächte im top ausgestatteten und sehr günstigen Hervey Bay Harbour View Caravan Park direkt am Hafenbecken geparkt.
Town of 1770: Wer nun denkt, im besagten Jahr 1770 sei in diesem recht verschlafenen Nest etwas historisches Bedeutsames geschehen, der – Überraschung – hat natürlich vollkommen Recht. Ein gewisser Kapitän James Cook ging hier seinerzeit an Land und hinterließ in dem Städtchen, dessen Name ganz offiziell als „Seventeen Seventy“ wohl einmalig auf der Welt nur aus Zahlen besteht, einige Spuren, die auch heute noch entdeckt werden können.
Allzu viel sollte man jedoch nicht erwarten, es handelt sich eher um einen idyllischen und gut gelegenen Zwischenstopp auf der Route. Dennoch: Der direkt am Strand gelegene Campingplatz lockt mit guten Bademöglichkeiten für eine kleine Abkühlung zwischendurch und traumhaften Sonnenuntergängen am Abend!
Marlborough: Eigentlich hatten wir uns Rockhampton als Tagesziel herausgesucht, waren dann jedoch so früh dran, dass wir zunächst einen Abstecher ans Meer machten und schließlich 100 Kilometer weiter nördlich in Marlborough landeten. Hauptgrund war unser leerer Tank, die einsetzende Dämmerung (bei Dunkelheit zu fahren ist auf eurem Australien Roadtrip wegen der vielen Wildunfälle nicht empfehlenswert!) und die Tatsache, dass dieses trostlose 350 Einwohner-Dorf weit und breit die einzige Zivilisation darstellte.
Genau genommen gibt es eine überteuerte Tankstelle, ein rustikales Motel vollgepackt mit Truckern und einen großen Caravan Park. Auf diesem fand sich außer uns genau ein weiterer Campervan ein, ansonsten stand das gesamte Areal leer. Alles in allem ein Zwischenstopp, den man getrost als Notlösung abhaken kann 😉 Immerhin erblickten wir hier die ersten Kängurus aus ganz kurzer Distanz!
Cape Hillsborough: Die meisten Camper steuern direkt Mackay als Tagesziel an, doch für uns kamen eher die zwei Nationalparks in Frage. Der Eungella NP gilt als weltweit bestes Revier, um die urzeitlichen Schnabeltiere (Platypus) in freier Wildbahn zu beobachten. Letztlich entschieden wir uns jedoch für den Cape Hillsborough Nationalpark, wo angeblich an jedem Morgen zum Sonnenaufgang mehr als 30 Kängurus und Wallabys zum Strand hüpfen, um einige Schlücke Salzwasser zu trinken.
Nach einer tollen Wanderung entlang des langgezogenen Traumstrandes sowie einem Aufstieg zum darüber liegenden Aussichtspunkt, stellten wir also (mit leichten Zweifeln) unsere Wecker auf 5 Uhr morgens. Ob diese Salzwasser-Känguru Geschichte am Ende nur eine Ente war oder nicht, das verraten wir euch hier 🙂
Airlie Beach: Das ehemalige Backpacker-Nest ist längst zum wichtigsten Stopp für einen Australien Roadtrip zwischen Brisbane und Cairns geworden, schließlich hat es neben einem nett-trubeligen Ortszentrum mit einer sehr beliebten Badelagune auch eine Marina zu bieten, die als Ausgangspunkt zu den Whitsunday Islands dient.
Da wir möglichst viel von der Inselwelt aufsaugen wollten, entschieden wir uns neben zwei Nächten direkt in Airlie Beach auch für Touren nach Hamilton Island (über Nacht) sowie einen Full Day Cruise zum angeblich schönsten Strand der Welt – Whitehaven Beach (zu unserem Artikel!). Schließlich mussten wir endlich mal in Erfahrung bringen, ob die perfekten Strandfotos im Internetz nur eine gute Photoshop-Fälschung sind oder Whitehaven Beach auch in Realität so malerisch perfekt daherkommt.
Townsville: Nach einigen entspannten Tagen auf den Whitsundays stand mit Townsville bereits unser vorletzter Stopp vor Cairns auf dem Programm. Die schöne Lage an der Küste mit der vorgelagerten Magnetic Island (wo James Cooks Kompass im Jahre 1770 verrückt spielte) und dem 286 Meter hohen Castle Hill im Rücken sorgt dafür, dass Townsville mit aller Macht auf die touristische Landkarte drängt. Großprojekte wie die Promenade „The Strand“ und ein Ausbau der Marina sowie das weltgrößte Aquarium-Korallenriff (Reef HQ) locken immer mehr Besucher an und schaffen ein zwielichtiges Bild:
Neben den zahlreichen Prunkbauten fielen uns vor allem die vielen obdachlosen Aborigines auf, die meist bemitleidenswert vor den Eingängen oder in den Parks lagen. Der Trubel auf Magnetic Island war auch nicht ganz nach unserem Geschmack, aber durch die unzähligen Wanderwege und abgelegenen Strände kann man sich diesem wunderbar entziehen und die tolle Landschaft in Ruhe genießen!
Mission Beach und Cairns: Zum Abschluss unserer Tour mit dem JUCY Crib durch Queensland machten wir einen letzten Übernachtungsstopp in South Mission Beach, einem gemütlichen Badeort etwa 120 Kilometer südlich von Cairns. Den hier ansässigen, flugunfähigen Helmkasuaren (alle 20 Meter wird auf einem Schild zur Vorsicht aufgerufen, um die seltenen „Cassowaries“ zu schützen) sind wir nicht begegnet, dafür haben wir an nur einem Abend über 200 Wallabys und Kängarus gezählt.
Auf dem Weg nach Cairns, wo wir noch einige Tage ohne unseren Campervan verlängerten, gibt es zahlreiche Abfahrten zu imposanten Felsformationen und rauschenden Wasserfällen. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die tropischen Temperaturen sorgten für „heiße Nächte“ und auch die Moskito-Population stieg auf einen Schlag rasant an. Die kostenlose Lagune an der Esplanade Cairns war daher eine willkommene Abkühlung, nachdem wir unseren liebgewonnen JUCY Crip Camper nach 14 Tagen wieder abgegeben hatten. 😀
Du hast selbst Lust auf einen Australien Roadtrip?
JUCY gibt es mittlerweile in Australien, Neuseeland und den USA!
Mehr Artikel bei NIEDblog zum Thema „Australien Roadtrip“:
- >> Cairns: Über Schienen und Baumwipfel nach Kuranda
- >> Hamilton Island: Australiens Karibik mit einem Schuss Miami
- >> Whale Watching in Hervey Bay (Queensland)
- >> Cape Hillsborough: Magischer Morgen am Känguru-Strand
- >> Whitehaven Beach: Am schönsten Strand der Welt
Wir haben für vier Wochen in Australien einen Jucy El Ceapo Camper gemietet. Der Camper hatte bereits 500.000 Kilometer gelaufen und schimmelte an diversen Stellen im Innenraum. Wenn es regnete tropfte es sogar in den Camper rein so das alles anfing nass und modrig zu riechen. Die günstige Variante (Jucy El Ceapo) ist definitiv nicht weiter zu empfehlen!
Einzig der Kundenservice war gut!
Hi all!
If you are travelling on a shoestring (like we did) you might be interested in relocating cars. We did it twice – the first time from Perth to Broome and the second time from Byron Bay to Sydney. You pay like 5 dollar a day and get a normal rental car, in our case it was a car from Britz. We even had a bed and a kitchen, so accommodation was included as well. For travelling Australia I can recommend the website Hi all!
If you are travelling on a shoestring (like we did) you might be interested in relocating cars. We did it twice – the first time from Perth to Broome and the second time from Byron Bay to Sydney. You pay like 5 dollar a day and get a normal rental car, in our case it was a car from Britz. We even had a bed and a kitchen, so accommodation was included as well. For travelling Australia I can recommend the website http://www.coseats.com/campervan_relocation. On the website you search for “relocation offers”. You book the deal and coseats contacts you. Very easy and cheap.
Have a good trip and save travels!
Der Kleine sieht ja zum Knuddeln aus! Also sowohl der Koala als auch euer Van. Wir sind gerade auf Bali und fliegen von hier auch an die Ostküste. So ein Roadtrip wäre schon etwas feines, wir haben aber noch Angst vor den Nebenkosten und mein Freund tendiert zum Greyhound. Wie sieht es denn mit der Versicherung aus? Und was haben euch die Stellplätze gekostet? Würde mich über eine Antwort sehr freuen, Thank you!
Danke für den informativen und interessanten Artikel.
Werde mir den JUCY Crib merken, falls es mich nach Australien verschlägt. Ich bin seit unserem heurigen Provencetrip im Campervan total begeistert von dieser Art zu reisen.
Christina