Dieser Artikel über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Stone Town auf Sansibars Hauptinsel Unguja ist eine Zusammenfassung unserer bisherigen drei Aufenthalte auf der Gewürzinsel. Ein Besuch der trubeligen Hauptstadt Stone Town wirkt wie eine Zeitreise, es scheint als wäre hier Afrika und Orient miteinander verschmolzen. Wir verraten euch, warum Stone Town zum absoluten Pflichtprogramm auf Sansibar gehört. Letztes Update: März 2019
Viele Mythen ranken um die flache Insel vor der Küste des tansanischen Festlandes, die im Laufe der Geschichte vor allem bei Seefahrer-Nationen eine herausragende Bedeutung hatte. Nach den arabischen Kaufleuten folgten die Portugiesen, kurz darauf der Sultan von Oman. Er errichtete auf Sansibar sogar seine Residenz und schuf einen wichtigen Umschlagsplatz für afrikanische Sklaven und exotische Gewürze.
Inhaltsverzeichnis
Sansibar und der lange Weg zur Unabhängigkeit
Später warf das Deutsche Reich ein Auge auf die Schönheit im Indischen Ozean, im Zuge des „Helgoland-Sansibar-Vertrages“ fiel Sansibar jedoch unter die Schutzherrschaft Großbritanniens. Erst nach einer blutigen Revolution zur Unabhängigkeit schloss sich Sansibar im Jahre 1964 mit dem damaligen Tanganjika zusammen und bilden seither den recht jungen afrikanischen Staat Tansania.
Dieser kleine Ausflug in die Geschichtsbücher ist notwendig, um eine Idee davon zu bekommen, welch unterschiedliche Einflüsse sich auch heute noch auf Sansibar niederschlagen. Vor allem in Stone Town, dem lebhaften Schmelztiegel der Kulturen. Wir wandeln durch die schmalen Gassen der Stadt, in der Mittagshitze verbreitet sich der Duft von Kardamom, Muskat und Nelken. Doch für wen lohnt sich ein Besuch der historischen Altstadt überhaupt? Und welche Sehenswürdigkeiten machen den Reiz aus?
Stone Town: Ein Labyrinth als Schmelztiegel der Kulturen
Der Stadtkern von Stone Town ist ein gedrungenes Labyrinth aus orientalischen Bauten mit oft morbiden Fassaden, aufwändig verzierten Türen und Pfaden aus Kopfsteinpflaster. Hinter jeder Ecke ruft man uns ein freundliches „Jambo“ zu, viele Händler bieten handgeschnitzte Souvenirs oder ihre Dienste als Fremdenführer an. Doch es ist gerade der Reiz von Stone Town, sich ein wenig in seinem Zentrum zu verlieren.
Die Vermischung afrikanischer, arabischer und indischer Einflüsse brachte Stone Town die Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe ein. Und tatsächlich ist das authentische Flair trotz der vielen Touristen bis heute erhalten geblieben. Ein Eselkarren mit Reissäcken schiebt sich an uns vorbei, wenige Meter weiter diskutieren zwei Einheimische über den Preis eines wild zappelnden Huhnes.
Morbider Charme und bunter Nachtmarkt mit Leckereien
Marktszenen mit dem Charme von 1001 Nacht sind an der Tagesordnung. Die größte Sehenswürdigkeiten in Stone Town sind streng genommen das außergewöhnliche Flair und das bunte Treiben in der Stadt selbst. Zwar gibt es einige Gebäude, die gemeinhin als „Attraktionen“ beworben werden. Doch um die Instandhaltung von Old Fort, House of Wonders, den persischen Hamamni Bädern oder dem Palace Museum ist es leider schlecht bestellt.
Von außen sind sie tolle Fotomotive, innen erwartet uns oftmals Tristesse. Und doch darf man Stone Town auf keinen Fall verpassen, die kleinen Schönheitsfehler sind Teil der Atmosphäre. Eindrücke aus längst vergangenen Zeiten, die Vermengung von Afrika und Orient. Überall in der Stadt verstecken sich Zeugnisse aus der Vergangenheit, ein Besuch des ehemaligen Sklavenmarktes (5 USD inkl. Führung) ist eine besonders bewegende Erfahrung.
Die Forodhani Gardens sind tagsüber ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung der Stadt, am Abend verwandeln sie sich dann in einen riesigen Open Air Markt mit zahllosen Grillständen. Von frischem Seafood über gegrillte Fleischspieße bis zu vegetarischen Leckereien gibt es ein breites Angebot (gute Portionen ab etwa 3 USD) an Köstlichkeiten. Besondern Reiz hat die lebendige Atmosphäre, denn auch hier im Park treffen alle Kulturen – Einheimische und Touristen – friedlich zusammen.
Die Standbetreiber achten auf ein Höchstmaß an Hygiene-Standards, daher sind die Gerichte auch mit einem empfindsamen europäischen Magen in aller Regel gut zu genießen. Doch selbst wer auf kulinarische Abenteuer lieber verzichtet, erlebt auf dem Nachtmarkt kulturell eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von ganz Sansibar.
Beste Restaurants in Stone Town
Auch die charmanten Cafés und Restaurants von Stone Town haben es uns angetan. Besonders empfehlenswert ist das Zanzibar Coffee House in der Market Street, ideal für eine Auszeit von der sengenden Mittagshitze. Für ein romantisches Dinner gibt es gleich mehrere Top-Spots mit Terrassen über den Dächern der Stadt:
Das „Café at Emerson Spice„, das „House of Spices“ sowie „The Terrace of Mashariki“ ragen in Sachen Qualität und Ambiente heraus. Alle drei Locations (Hauptgerichte 10-25 USD) bieten internationale Gerichte mit sehr leckeren regionalen Schwerpunkten und ausgezeichneten Seafood-Angeboten. Auf dem Dach des Emerson on Hurumzi befindet sich derweil das momentane Nr. 1 Restaurant in Stone Town, das beliebte Tea House Restaurant. Der Aufstieg der zahlreichen Treppen lohnt sich, denn die indisch-afrikanische Küche gilt als beste der ganzen Insel!
Die beste Pizza in Stone Town gibt es unserer Meinung nach im Amore Mio, das stilvollste Ambiente im neuen The Beach House Restaurant (betrieben vom Park Hyatt Hotel) oder alternativ im 6 Degrees South. Beide Locations sind sowohl zum Abendessen als auch einfach nur für leckere Drinks bei angenehmer Musik absolut zu empfehlen! Eher langweilig und zu touristisch empfinden wir hingegen das Luukman Restaurant, das in diversen Reiseführern (u.a. Lonely Planet) überschwänglich gelobt wird.
Sonnenuntergang Stone Town: Die Sunset Hotspots
Wenn in den letzten Sonnenstrahlen des Tages die traditionellen Holzboote (Dhows) mit ihren Segeln durch die Wellen schaukeln, dann ist der besondere Zauber von Sansibar einmal mehr nicht bloß irgendeine Floskel. Er liegt förmlich in der Luft und selbst Romantikmuffel dürften bei dem Anblick dieser Farbenspiele bei einem kalten Drink für einen kurzen Moment Gänsehaut bekommen.
Für den Sonnenuntergang am Abend empfehlen viele Sansibar Reiseführer die Sunset Bar im The Africa House, uns hat das urige Travellers Café am Strand unterhalb des Kelele Squares jedoch besser gefallen. Freundlicher Service, günstige Preise und eine tolle Location! Ideal für einen entspannten Tagesausklang, nachdem ihr die Sehenswürdigkeiten und schmalen Gassen von Stone Town erkundet habt…
Das Nonplus-Ultra für einen genussvollen Sonnenuntergang und für uns damit auch eine der „Sehenswürdigkeiten“ in Stone Town ist eine Tour auf einem traditionellen Dhow-Segelboot. Hier gibt es verschiedene Angebote in allen Preisklassen. Wer sich als Paar mal wirklich etwas gönnen möchte, für den gibt es jedoch nur eine Wahl: Vanora Zanzibar. Dieses stilvoll und überaus hochwertig umgebaute Segelboot ist schlichtweg der Wahnsinn!
Die Crew grillt an Board das spektakulärste Essen, das ihr euch vorstellen könnt und serviert eiskalte Getränke, während aus dem restaurierten Retro-Radio die passende musikalische Untermalung kommt. Die Sunset-Tour auf der Vanora zählt für uns bis heute zu den absoluten Reise-Highlights und war trotz des hohen Preises von 400 USD jeden Cent wert – ein wahrlich unvergessliches Erlebnis!
Die Touren werden entweder als reine Sunset-Sailings angeboten oder in Kombination mit dem Besuch einer Sandbank. Während die nahe der Stadt gelegene Sandbank Nakupenda Beach zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen in Stone Town zählt, steuert die Vanora Crew ihren ganz eigenen Geheimspot an – abseits der Massen.
Hoteltipps: Die besten Hotels in Stone Town
Mittlerweile gibt es in Stone Town auf Sansibar eine bunte Bandbreite an Unterkünften für jedes Budget. Wer auf internationalen Luxus und eine unvergleichliche Lage direkt am Meer Wert legt, der trifft mit dem exklusiven Park Hyatt Zanzibar die wohl beste Entscheidung. Wir haben uns im einzigen echten 5* Hotel in Stone Town jedenfalls sehr wohl gefühlt und unsere Eindrücke auch in einem eigenen Artikel veröffentlicht.
Auch das Doubletree by Hilton Zanzibar kennen wir persönlich und waren vor allem mit dem Preis-Leistungsverhältnis überaus zufrieden. Während das Park Hyatt fast schon eine Sehenswürdigkeit in sich selbst ist, versteht sich das Doubletree vor allem als angenehme Ausgangsbasis zur Stadterkundung. Daher muss man hier auch zum Beispiel auf Annehmlichkeiten wie die direkte Strandlage oder einen Pool verzichten. Dennoch zählt das Haus zu den besten Hotels in Stone Town.
Wer es etwas traditioneller mag und echten Sansibari-Stil sucht, für den empfehlen wir einen Blick auf das hochklassige Emerson on Hurumzi, das Zanzibar Coffee House oder das meist überraschend günstige Jafferji House & Spa. Alle drei Häuser sind sehr charmant, romantisch und familiär geführt. Deutlich kostspieliger wird ein Aufenthalt im Zanzibar Palace Hotel (empfehlenswert!) oder dem altehrwürdigen Zanzibar Serena Hotel, das unserer Meinung nach aber seinen Preis nicht mehr gerecht wird.
Das ist so ein ungewöhnlicher, aber dennoch romantischer Ort. Es ist kaum zu glauben, was es noch alles zu entdecken gibt. Das ist schön, dass zumindest einige uns an ihren Erfahrungen teilhaben lassen 🙂 Danke und liebsten Gruß aus Kaltern.
Sansibar hört sich echt spannend an! Da wir mittlerweile zu echten Afrika-Fans geworden sind, müssen wir da auch mal unbedingt hin!
Sansibar scheint ja absolut beeindruckend zu sein. Ich habe schon bei Euch darüber gelesen, und in letzter Zeit so viele tolle Erzählungen von Sansibar-Urlaubern gehört. Das Ziel rückt immer weiter nach oben auf meiner bucket list. Ich möchte den Zauber Sansibars auch mal selbst erleben.
Viele Grüße,
Janina
Schön geschrieben, da kommen direkt wieder Erinnerungen von unserem Sansibar Aufenthalt im letzten Jahr hoch.
Im Travellers Café sassen wir übrigens auch immer gerne, deutlich entspannter als das African House und deren Blick, direkt am Strand, ist wirklich unschlagbar. 🙂
Viel Spass noch & sonnige Grüsse, Oliver