Wenn 12 der besten Köche Europas und zahlreiche Top-Winzer plötzlich ihre Social Media Kanäle unisono aus einem beschaulichen Vorort der hessischen Universitätsstadt Marburg bespielen, kann eigentlich nur das Team von VILA VITA seine Finger im Spiel haben. Und tatsächlich: Es war wieder Zeit für die Landpartie Dagobertshausen, dem exklusiven Treffpunkt von Weingenießern und Kulinarikfans aus ganz Deutschland. Für mich war der Besuch der bereits 8. Auflage eine Premiere – auch wenn ich von meiner Heimatstadt Frankfurt schon häufiger neugierig auf die Infos aus Mittelhessen blickte, so war ich beim Ticketverkauf stets zu spät dran. Ob es sich lohnt? Ein genussreicher Kurzbericht.
Vom Parkplatz des VILA VITA Rosenpark Hotels geht es bequem in nur 15 Minuten mit dem kostenlosen Shuttlebus nach Dagobertshausen, raus aus der Stadt in Richtung der Felder und Wiesen des Umlandes. Um kurz vor 12, unmittelbar vor dem Startschuss, reiht sich eine lange Menschenschlange in Richtung Eingang. Mehr als 2000 Gäste sind an diesem heißen Sonntag im Juli mit von der Partie, die allermeisten möchten keine Minute verpassen. Die Organisation hat den Ansturm aber gut im Griff, zudem steht schon am Eingang ein Empfangskomitee mit kalten Begrüßungsdrinks und eine Live-Band parat.
Das Konzept der Dagobertshäuser Landpartie ist im Grunde schnell erklärt: Auf dem gesamten Areal des historischen Hofguts zaubern Sterne-Köche und aufstrebende Virtuosen ihre Kreationen an eigenen Stationen, dazwischen gesellen sich Winzerinnen und Winzer mit dem Ausschank ihrer feinsten Tropfen sowie zahlreiche weitere Getränke- und Gourmet-Stände wie Bos Food oder Bäcker Gaues. Der Ticketpreis versteht sich als „All Inclusive Paket“, Gäste können sich also den ganzen Tag durch die Genusswelten schlemmen. Und fast schon nebenbei sorgen bekannte Stars und Künstlerinnen für das Unterhaltungsprogramm – in diesem Jahr z.B. Gregor Meyle und Cassandra Steen.
Während man in den ersten Minuten noch so etwas wie Freizeitstress empfindet – schließlich weiß man gar nicht so recht, bei welchem großen Namen die kulinarische Rundreise zuerst beginnen soll – stellt sich sehr schnell die Entspannung ein. Das Gelände ist riesig, es gibt genügend Sitzmöglichkeiten und Schattenplätze für jeden. Es läuft Musik und der nächste Drink ist immer nur wenige Schritte entfernt. Die Atmosphäre ist angenehm, ja fast schon familiär. Weder ist das Publikum versnobt, noch zeigen sich die Köchinnen und Köche kurz angebunden. Ganz im Gegenteil – jede(r) nimmt sich Zeit für einen Plausch oder ein Erinnerungsfoto.
Man merkt, dass die Landpartie Dagobertshausen nicht nur den Gästen Spaß bereitet. Auch erfahrene Stars wie Ralf Zacherl oder Frank Rosin haben den ganzen Tag über ein Lächeln im Gesicht und versprühen eine herzliche, lockere Stimmung. Sie lassen sich nicht einmal anmerken, dass das Stunden lange Zubereiten ihrer kulinarischen Meisterwerke bei über 30 Grad Lufttemperatur durchaus an die Substanz geht. Echte Profis eben. Kulinarisch werden hier auf jeden Fall Maßstäbe gesetzt. Nicht nur bei der schier unglaublichen Auswahl, sondern auch in Sachen Qualität.
Es fühlt sich zwar mitunter an wie ein Klassentreffen der Spitzenköche, doch der Ehrgeiz für Höchstleistungen bleibt dabei nicht auf der Strecke. Erst am Abend sitzen dann viele von ihnen in kleineren Gruppen zusammen und genießen selbst ein wohlverdientes Gläschen Wein – man kennt sich, schätzt sich. Coronabedingt haben sich viele Kolleginnen und Kollegen lange nicht mehr gesehen. Währenddessen greift neben dem überaus talentierten Nelson Müller dann auch noch Kolja Kleeberg zum Mikrofon und gibt mit dem Klassiker „Route 66“ seine Gesangskünste zum Besten. Ausgelassene Stimmung, da kommt schon auch mal der ein oder andere neckische Spruch der Kollegen daher.
„Habt ihr jetzt alle umgeschult?“ hallt es lachend von einem Tisch aus der Menge. Dort hat sich Rosins Team und die mallorquinische Crew von Andreu Genestra inmitten der Besucher niedergelassen und bestaunen das bunte Treiben auf der Bühne. Ob singende Köche oder kochende Sänger – so genau weiß man es nicht, die Gesangsleistung ist jedenfalls mehr als passabel. Auch Ralf Zacherl lässt es sich nicht nehmen und stimmt bei den gemeinsamen Songs zum Abschluss eines genussreichen Tages mit ein.
Es passt jedenfalls zum Rahmen und einer durchweg hochklassigen, geselligen Veranstaltung, der mit Worten nur schwer gerecht zu werden ist. Um eine Küchen-Metapher zu bemühen: Es gibt kein einziges Haar in der Suppe, die Organisation und Durchführung ist allererste Sahne. Einzig die vegetarischen Optionen könnten in den nächsten Jahren noch etwas mehr Raum erhalten, doch auch diesbezüglich ist der Wandel nach Aussagen der Protagonisten bereits in vollem Gange.
Die Landpartie Dagobertshausen ist jedenfalls keine Geschmackssache, sondern ein Event der Superlative. Ich freue mich schon heute auf die 9. Auflage im kommenden Sommer – der Vorverkauf startet am 1. Dezember 2022.
Das Lineup in diesem Jahr: Hans Neuner, Frank Rosin, Kolja Kleeberg, Nelson Müller, Christian Lohse, Ralf Zacherl, Alfons Schuhbeck, Frank Oehler, Stefan Marquard, Andreu Genestra, Lucki Maurer, Cornelia Poletto. Weingüter u.a. Herdade dos Grous (PT), Quinta de Valbom (PT), Agricola Monteverro (IT), Tenuta J.Hofstätter (IT), Terras Gauda (ES), Weingut am Nil (DE), Weingut Knebel (DE), Juliane Eller Weine (DE).
Der Besuch erfolgte individuell über ein Presseticket ohne Honorar oder weitergehende Marketingvereinbarung. Es gab insoweit keinerlei Übereinkunft, ob überhaupt und falls ja in welcher Form über die Veranstaltung berichtet wird. Alle Eindrücke sind unsere eigenen. Die redaktionellen Inhalte unseres Blogs erfolgen ohne inhaltliche Vorgaben, Absprachen, Prüfungen oder Freigaben durch Dritte. Mehr zum Thema Transparenz & Unabhängigkeit findet sich in unseren Leitlinien.
Wer ist denn Frank Zacherl mein Lieber?
Autor
Ach herrje, da ist mir unerklärlicherweise einmal ein Frank reingerutscht. Seltsam. Danke fürs aufmerksame Lesen und den Hinweis!